Bericht von Arthur Zimmermann
Vom 21.-24.August folgten "Muttertag" Sportdirektor Arthur Zimmermann, Steuermann Bastian Zinder, Vorschoter Georg Zinder und Einsteiger Sergej Kossinsky der Einladung des Freundeskreises Klassischer Yachten nach Laboe an die Kieler Förde. 110 Yachten gingen auf die Regattabahn. Der Donnerstagabend versank im Regen. Der Freitag war wechselhaft und wir mussten noch ein paar Dinge regattatauglich umbauen, so dass wir erst zur zweiten Wettfahrt starten konnten. Am Sonnabend machte das Wetter wieder alles wett und stand mit Sonne und Wind ganz im Zeichen des Segelns. Auch wir waren pünktlich zur traditionellen Langstrecke konkurrenzfähig. Und so konnten wir als zweiter, hinter dem Contender - Weltmeister Jan von der Bank, in der Gruppe der Jollenkreuzer ins Ziel gehen und die Kieler Förde als Mekka für klassische Yachten erleben.
Der 1943 gebaute 20er- Jollenkreuzer „Muttertag“ von Jörg Zimmermann trat nebst vierköpfiger Besatzung die Reise zur Kieler Förde an, um erstmals bei einer Regatta mitzusegeln. Dabei war die Teilnahme bis zuletzt unsicher. Schäden am Großbaum kurz vorher hätten fast ein Mitsegeln verhindert. Doch der Transport zum und vom Bodensee und die Reparatur in der dortigen Werft verliefen zügig und reibungslos.
So konnte Donnerstagnachmittag nach Laboe gefahren werden. Das erstmalige komplette Aufriggen des neuen Riggs jedoch musste wegen der späten Ankunft auf den nächsten Tag verschoben werden. Dies sollte sich als Verhängnis erweisen.
Freitag früh wurde das Boot zu Wasser gelassen und der Mast gestellt. Das Aufriggen stellte sich aber als wesentlich zeitaufwendiger heraus als erwartet. Eh die tausend kleinen Einzelheiten geklärt und umgesetzt waren und zur Freude des benachbarten Bootsaustatters zig Einzelteile nachgekauft waren, zogen die anderen Boote bereits zur ersten Wettfahrt ihre Bahnen auf der Förde.
Zur zweiten Wettfahrt aber war „Muttertag“ startklar und bei 4 bis 5 Bft. Konnte eine mit unbekanntem Boot anspruchsvolle zweite Wettfahrt beendet werden. In der Klasse der Jollenkreuzer kamen wir auf den 3. von 5 Plätzen.
Das Ergebnis war an diesem Tag zweitrangig, der Erfolg lag darin das Boot gut segelbar und im Vergleich zu anderen schnell zu finden.
Die zweite Erkenntnis kam für einen Jollensegler wie mich überraschend: Was für einen Zauber diese durchweg alten und eleganten Schiffe (vom 12m Kreuzer abwärts) ausüben. Wo ich behäbiges Fahrtensegeln erwartet hätte, fand ich gute Seemannschaft und majestätische Ansichten wohin das Auge auch blickte. Am Start war keineswegs allen das Schiff zu schade, auch mal einen Kontrahenten über die Linie zu drücken oder die Lücke an der Linie zu schließen.
Nachdem wir Freitag Erfahrungen mit dem Boot gemacht hatten, brannten wir darauf diese neue Wissen am Samstag umzusetzen.
Auf der Langstrecke setzten wir auf Genua statt Fock und erreichten mit einer guten Grundgeschwindigkeit den zweiten Platz hinter dem hoffnungslos überlegenen 30er- Jollenkreuzer von Jan von der Bank.
Der Sieg wurde dann am Abend geholt, als „Last Crew standing“ im Festzelt der Classic – Regatta.
Insgesamt war die Laboe Classic eine sehr gelungene Veranstaltung und hat mir eine neue Seite des Segelns gezeigt.
Ich komm sehr gerne nächstes Jahr wieder.
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