Alles dabei gewesen…
Ich kann mich an keine Meisterschaft erinnern, die für jeden den richtigen Wind bereitgehalten hätte. Mal hat man viel Wind, mal zu wenig!
Immer gibt es Dreher auf dem See, die einem Rätsel aufgeben und Gelegenheiten bei denen einfach alles stimmt. Wer dieses Jahr unter den 46 Startern dabei war? Im groben genommen nur zwei reguläre vollständige Mannschaften aus unserem Verein. Marko und Thomas Anderssohn mit dem Pirat 4317 und Kai Bernstengel und ich, Marcel Salewski, mit der 4379. Bei drei weiteren Booten, hat sich die Crew bunt zusammen gewürfelt. So ist Refa-Maria Jacobs mit Maximilian Hartig gesegelt, Daniel Salewski hat sich eine leichte Schottin Namens Vanessa Rahn gesucht und Bernd Anderssohn wurde bei Helmut Loos angeheuert.
Samstag und Sonntag wurden wie üblich vor einer Meisterschaft die Vermessungsroutinen durchgegangen. Hoffentlich alles an Ort und Stelle, dann konnte nicht viel schief gehen. Tja, dennoch musst es ja einen Zwischenfall geben. Nach zehnmaligen komplett auf den Kopfstellen der Wohnung von Kai, fanden sich die Vermessungsunterlagen leider nicht wieder an. So hatten wir schon zu Beginn der Meisterschaft die Befürchtung vielleicht nicht teilnehmen zu dürfen. Doch mit der Unterstützung der Piratengemeinschaft wurde auch dieses Problem gelöst. Dabei einen schönen Gruß nach Ungarn, wo unsere Unterlagen wohl noch heute liegen.
Dank Windfinder und Co. sind unsere Segler heutzutage immer auf dem Laufenden. Wann, wie stark und aus welcher Richtung kommt der Wind? Wie zieht das Unwetter über uns hinweg, ist der Himmel klar, gibt es womöglich Regen, wenn ja wie hoch ist die Intensität und von wo zieht das Gewitter womöglich auf? Ein Wunder dass, es noch keine AP für „Was muss ich eigentlich anziehen?“ gibt! Experten auf diesem Gebiet fühlen sich jetzt bitte angesprochen.
Wer den Sonntag schon an der Müritz war, hat wohl einen der wärmsten Tage im Jahr erlebt. Ich hab mir sagen lassen, dass es nur mit mehrmaligen baden gehen, auszuhalten war. An segeln war da noch nicht zu denken, aber die vorausgesagten Bedingungen für den kommenden Tag verhießen nichts Gutes. Nach einer schwül warmen Nacht, zog sich alles zu und mehrere starke Gewitter zogen über uns hinweg. Als das Risiko gering schien von einem Blitz getroffen zu werden, entschloss sich die Wettfahrtleitung uns auf die Müritz zu schicken. Doch beim Rausfahren zog eine weitere Front auf, weswegen der Großteil der Piraten das sichere Land aufsuchte. Vom Ufer aus konnten wir dann zusehen, wie das Gewitter an uns vorbeizog und in der Ferne noch vereinzelte Blitze zuckten. Nach dieser kleinen Verzögerung konnte es dann richtig losgehen. Kaum am Startschiff angemeldet, wurden ein paar Probeschläge gefahren um sich mit dem Revier vertraut zu machen. Der Wind blies beständig von schwach bis mäßig aus West bis Nordwest. Noch während die letzten auf dem Rückweg zur Startlinie waren, hatte die Wettfahrtleitung bereits das Startsignal gegeben. So kamen einige Boote zu spät zum ersten Start, was dann für ein wenig Aufregung sorgte. Wer an dem Tag ein gutes Auge für die Böenfelder hatte, war vorne. Kai und ich waren über unsere ersten beiden Ergebnisse an diesem Segeltag sehr zufrieden, obwohl ein einziger Fehler in der letzten Tageswettfahrt uns vom sechsten auf den sechzehnten zurückgeworfen hatte. Wer am Start gut raus kam und freien Wind erwischte, hatte meistens schon die Nase vorne. Doch weiter hinten zog sich das Feld immer weiter in die Länge, sodass am Ende fast ein ganzer Schenkel zwischen dem Ersten und dem Letzten lag.
Tagessieger war an diesem Tag Detlef Hegert. Glückwunsch dazu!
Ob nun Erfolgreich oder nicht, dank eines Betreuers von höchster Effizienz im Lachmuskeltraining waren bald alle Sorgen vergessen. Das war ein Lob Niklas! Dann noch ein kaltes Erfrischungsgetränk dazu und der Abend war gerettet. Die Regattaleitung, muss an dieser Stelle mal kurz erwähnt werden, hat sich immer gut um das Wohlbefinden der Segler an Land gekümmert. Ein Anlegebier und eine Bockwurst gab es jeden Tag. Und der Mecklenburger Abend muss zwar nicht wiederholt werden, aber war für einige Lacher gut. Erst den Bauch vollschlagen mit einem Spanferkel und anschließend ein Optirennen im Hafen auspaddeln, das passt vielleicht nicht optimal zusammen. Gut ich will hier auch keine weiteren Ausreden für das schlechte Abschneiden der Sorben suchen, aber die Paddel hätten wenigstens gleichgroß sein können! Am besten war wohl die Siegerehrung, bei dem die Meckpomms gerne ihr dreifaches Hackebeil zum Besten geben, und nach gefühlten zwanzig Mal rufen, dann auch der Letzte heiser ist.
Aber kein Grund zur Sorge, der nächste Tag kann unter Erholung verbucht werden. Kaum Wind und dennoch draußen auf dem Wasser. Die Sonne genießen und zusehen wie der Wind von West nach Ost dreht. Doch leider hat sich der Wind nicht ausreichend durchsetzen können, damit eine Wettfahrt gestartet werden konnte. Keine gesegelte Wettfahrt bedeutet aber auch, dass den nächsten Tag mehr Wettfahrten gesegelt werden. Und wie Petrus nun mal so ist, schickt er uns dafür gleich mal richtig Wind. Eine durchgehende Fünf war vom ersten Start an gegeben. Für die Crew um Daniel Salewski und Vanessa Rahn hieß das kämpfen bis zum Umfallen. Was dann auch der Fall war, im barsten Sinne des Wortes. Wir erinnern uns dennoch gerne an schöne Segel- und Kenterfotos. (Mehr Fotos gibt’s in der Galerie) Wenn man also nach Ergebnissen fragt, lagen die schwereren Crews immer ein Stück weiter vorne als am ersten Tag. Die drei Wettfahrten gingen zügig über die Bühne. Einige Schäden waren zu verbuchen, hauptsächlich der Niederholer machte sich bei einigen bemerkbar. Marko musste deswegen die letzte Tageswettfahrt aufgeben. Dass die Segler nach einem solchen Tag erschöpft sind ist nur verständlich. Ein wenig schade war das nur für den Meisterschaftsabend. Nach dem reichlichen Buffet verschwanden die meisten gleich und waren nicht mehr gesehen. Dafür sah das Programm einen Comedian, eine Band und schöne Segelvideos vor.
Da nun Mal acht Wettfahrten ausgeschrieben waren, wurde sich auf einen ebensolchen Tag, wie den vorrangegangenen, vorbereitet. Nochmal die letzten Kräfte in den Waden, Oberschenkeln und den Armen mobilisieren. Der Wind war ein wenig runter gegangen und die Bedingungen für alle ein bisschen angenehmer. Nach ein paar Startversuchen klappte dann auch der Start. Nur nicht für alle! Bei Kai und mir, hatte sich der Schekel von der Fock gelöst und wir blieben noch an Ort und Stelle zurück. Nachdem der Schaden behoben war, gab es keine Möglichkeit den Rückstand noch aufzuholen und wir entschieden uns in der nächsten Wettfahrt alles wieder reinzuholen. Um was war das für eine Überraschung, als wir in der nächsten Wettfahrt als fünfter über die Ziellinie gingen. In dieser Wettfahrt ist Marko erster geworden. Meinen Glückwunsch. Zur letzten Wettfahrt war dann die Motivation so hoch, dass wir den Start in den Sand gesetzt haben und damit auch das endgültige Ergebnis nicht weiter verbessern konnten.
Als souveräne Sieger der Meisterschaft gingen Bernd Höft und Burkhard Rieck hervor. Das beste Ergebnis unseres Vereins ersegelten Marko und Thomas mit einem 9. Platz. Dann folgte lange Zeit nichts, bis auf dem 26. Platz dann Kai und Ich kamen. Auf dem 31. Platz fand sich Refa und Maximilian wieder, 37. wurde Helmut Loos und Bernd Anderssohn und 39. Daniel und Vanessa. Die Ergebnisse von allen Teilnehmern findet ihr zum Nachlesen nochmal hier.
Grüße an Alle von Marcel Salewski