Eine fantastisch organisierte Regatta mit einem gemütlichen kleinen Yachthafen an der Ostseeküste als Heimat.
Ein Segelrevier, dass kaum Wünsche offenlässt und dabei sehr vielseitig sein kann.
Schiffe als Teilnehmer, deren Meldevoraussetzung „Schönheit, dass einem der Mund offen stehen bleibt“ zu sein scheint.
Klingt zu gut um wahr zu sein?
Und doch war am vergangenen Augustwochenende wieder die Zeit des Jahres, in welcher das alles zusammenkommt.
Der Yachthafen hieß Laboe, das Revier Kieler Förde und die Regatta selbstverständlich German Classics! Rund 130 Boote zwischen Hansajolle und 12m R-Class schmückten das Laboer Hafenbecken. Alle Teilnehmer entsprechen den Klassiker-Anforderungen des Freundeskreises Klassischer Yachten. Das heißt: viel Holz, poliertes Metall und fast kein Kunststoff an den edlen Schiffen.
Zum vierten Mal mit dabei: der 20er Jollenkreuzer des SC Schwielochsee. Jörg Zimmermann und seine Crew haben sich auf dieses Event mit Manövertraining und einer angepassten Ausstattung, unter anderem einem selbstgefertigten, optimierten Ruderblatt, vorbereitet. Dieses Jahr sollte wieder eine Platzierung ganz vorn in der Klasse der Jollenkreuzer möglich sein, sowohl auf den zwei kurzen Wettfahrten am Freitag als auch auf der Langstrecke am Samstag.
Der Wetterdienst versprach Regenschauer, wenig Sonne und Wind. Viel Wind! Bis zu 20 Knoten am Freitag und bis zu 30 Knoten am Samstag versprachen höchst herausfordernde Bedingungen für ein Boot ohne Kiel. Das Versprechen für Regenschauer wurde bereits beim Kranen eingelöst. Die Windvorhersage entspannte sich von Stunde zu Stunde und so machte sich eine gelöst, erwartungsvolle Haltung am Abend vor der ersten Wettfahrt breit.
Bei wunderbaren 3 bis 4 Bft. am Freitag wurden die Ergebnisse in der ersten Wettfahrt nicht den Erwartungen gerecht. Bekannte Fehler, die man schon alle Jahre davor gemacht hat und die Platzierungen kosten, sind schlichtweg frustrierend. Jedoch konnten viele diese Fehler in der zweiten Wettfahrt korrigiert werden und so kam „Muttertag“ auf einen zufriedenstellenden 3. Platz.
Am Samstag wurden die Jollenkreuzer wegen fehlenden Kiels und zu erwartenden großen Wellen zusammen mit den Hansajollen auf der kurzen Innenbahn der Langstrecke gehalten. Bei Böen, die trotz Wechsel von Genua auf Fock teilweise das Reffen des Großsegels erfordert hätten, musste sich die Crew um Jörg zwei 30er Jollenkreuzern geschlagen geben. Darunter das Überboot, Sieger vom Freitag und den Vorjahren, „Kleine Brise“. Der Kampf mit den Böen wurde am Abend den fantastischen Bildern von Fotograf Sören Hese belohnt.
Insgesamt war die German Classics wiedermal eine gelungene Veranstaltung, die einem die vielseitige Schönheit des Segelsports vor Augen führt.
Laboe, nächstes Jahr sind wir wieder da.