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17. bis 21. August 2016

Die langjährigen Erfahrungen des Segelclub Schwielochsee e.V. bei der Durchführung der Schwielochseepokalregatta, mit bis zu 400 Teilnehmern, motivierte den SCS über die Ausrichtung einer Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) nachzudenken. Getragen von dem Motto: Von Seglern – Für Segler, denn die aktiven Segler des SCS werden seit vielen Jahren herzlich auf anderen Revieren und Regattabahnen empfangen. Es war an der Zeit dies zu erwidern. Bedingt durch die Historie der Piratenklasse im SCS, ging es natürlich um die IDM in der Bootsklasse Pirat. Waren es doch die Berliner, Güstrower und Cottbusser Segler, die in den 70er und 80er Jahren die Piratenklasse im Osten etablierten. Boote wurden teilweise selbst „getupft“ und das Kribbeln von Glasfasermatten und der Geruch von Polyester sind den Altvorderen Cottbussern wie Lupo, Seppel, Bernd und Jochen noch gut vertraut. Die junge Garde der Piratensegler vom Schwielochsee ist quasi mit dem Schnuller in den Bootsschuppen groß geworden. Sprich die Verbundenheit zum Pirat liegt dem SCS in den Genen. Nach der erfolgreichen Bewerbung stand es dann fest, die IDM der Piraten findet 2016 am Schwielochsee statt.

Als dies bekannt wurde bat die Klassenvereinigung der Ixylon den SCS um eine gemeinsame Austragung der IDM 2016 in den Klassen Ixylon und Pirat. Der SCS kam dieser Bitte nach und so fand die Deutsche Meisterschaft beider Klassen vom 17. - 21. August 2016 am Schwielochsee statt. 

Wir danken den Sponsoren der IDM Pirat & Ixylon 2016

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Mit 38 Booten in der Piratenklasse und 35 in der Ixylonklasse konnten reichlich aktive Regattasegler am Schwielochsee begrüßt werden. Nicht alle Anreisen verliefen problemlos, so mussten zum Beispiel die Sportfreunde aus Prenzlau den Verlust eines ganzen Rades am Bootshänger verschmerzen. Der helfende ADAC war bis zum Slip des Motorbootes nebst degeneriertem Anhänger zur Stelle. Zur Begrüßung brachte es der Organisationschef auf den Punkt: Der SCS hat sich lange vorbereitet und alle wollen, dass es nun endlich losgeht. Neben der allgemeinen Begrüßung beider Bootsklassen wurde Bernd Anderssohn überrascht, in dem ihm VBS-Präsident Karl-Heinz Hegenbarth die Ehrennadel in Silber für die Verdienste aus 25 Jahren Klassenobmann der Piraten in Brandenburg überreichte. Die Vermessung der Boote und Segel fand hauptsächlich am Vortag statt, so dass dem Beginn des aktiven Teils der IDM nichts mehr im Weg stand. Einzig der Wind hatte sich nicht optimal vorbereitet und trug sein Sommerkleid. Genau eine Woche vorher fand an gleicher Stelle ein Jugendtrainingslager statt und der Wind ermöglichte ideale Segelbedingungen. Der SCS ahnte schon, dass solche Bedingungen im Sommer nicht ewig anhalten werden.

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So begann die IDM der Ixylon und Piraten mit einer Verzögerung von einer Stunde bei leichten Windbedingungen von 2-3 Bft. Die Ixylon konnten ihre drei geplanten Wettfahrten durchführen. Den Piraten gelangen bei diesen Bedingungen und nervösem Startverhalten nur zwei Läufe. Trotz der schwierigen Bedingungen demonstrierten der Steuermann Bernd Höft (470er Weltmeister von ’87) und sein Vorschoter Burkhard Rieck mit zwei ersten Plätzen ihr Können. Gleiches galt für Volker Schoen und Andreas Schickel bei den Ixylons. Andere Favoriten erlebten den Schwielochsee mit ungewohnten schwierigen Bedingungen. Die Deutschen Meister 2015 im Pirat, Ines Pingel (Doppeltweltmeister 470er ’91/’92) und Vorschoter Thomas Heldt, die auch die Schwielochseepokalregatta im Vorjahr an gleicher Stelle gewannen, verfehlten knapp gewohnte Top-Ten Platzierungen. Selbst langjährige Gäste des SCS und Revierkenner wie „Deutschi“ (Jürgen Deutschmann) mussten abends am Tresen attestieren, dass sie die Luvtonne in völlig ungewohnten Richtungen ansteuern mussten. Winddreher im zweistelligen Gradbereich waren ein bestimmendes Thema während der Abendveranstaltung, in der unter anderem die Tagessieger geehrt wurden. Gerade die Ixylonklasse saß bis in die späten Abendstunden gemütlich beisammen, genoss die entspannte Atmosphäre und überraschte noch mit kleinen Tanzeinlagen. Dies vermittelte ein schönes Gemeinschaftsgefühl.

Der zweite Wettkampftag startete mit einem spiegelglatten See und die Windvorhersagen waren auch eher ernüchternd. Die Wettfahrtleitung begann folgerichtig mit einer Startverschiebung an Land. Das Wetter war schön, die Sonne schien, was in diesem August nicht selbstverständlich war und viele verbrachten den zwangsfreien Vormittag mit einem Sprung ins kühle Nass. Der Versuch eine Wettfahrt am Nachmittag zu starten schlug auf dem Wasser fehl. Es fehlten schlichtweg segelbare Bedingungen. Die Preise für die Tagessieger wurden am Abend für andere „Verdienste“ überreicht und das Getränkelager des SCS wurde von den Seglern bei den jeweiligen Mitgliederversammlungen der Klassenvereinigungen gut beansprucht.

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Für den dritten Wettkamptag bestand berechtigte Hoffnung, dass der Wind Wettfahrten ermöglichen wird, um reguläre Deutsche Meister zu ermitteln. Der Wind hielt sein Versprechen und wehte schwachwindig aus unterschiedlichen Richtungen. So manch einer verzweifelte an diesen Bedingungen und das Würfeln der Tagesergebnisse lies auf die Bedingungen zurückschließen. Nichtsdestotrotz gewannen nach fünf Wettfahrten bei den Piraten die Führenden vom Vortag Bernd Höft und Burkhard Rieck (HSCR und HYzHD). Bei den Ixylon setzten sich nach sechs Wettfahrten Bärbel und Stefan Claus (SYC) durch. Beiden Crews einen Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Meister 2016.  Weitere Ergebnisse und spannende Bilder findet Ihr auf der Homepage des ausrichtenden SCS. Am Abschlussabend lud der Segelclub Schwielochsee zur Meisterschaftsparty mit Siegerehrung ein. Nach der Ehrung der Sieger und Platzierten wartete die Band „Simple Strings“ aus Cottbus mit Akustische Kostbarkeiten und Satzgesang auf. Die Seglerfreunde gepflegter Kultur hatten offensichtlich großen Gefallen daran. Direkt im Anschluss übernahm der DJ die tanzende Seglergemeinschaft und es wurde lange getanzt. Die Bar-Crew rotierte bis in die Morgenstunden und lief wohl so einige Kilometer, so dass zu ungewohnter Zeit sich kräftiger Hunger einstellte. Fassbier, „Additive“ für Colamixgetränke und Eiswürfel fanden trotz des großen Vorhandenseins irgendwann ihr Ende. Es schien die Segler feierten gebührend Ihre Deutschen Meister und das Ende der Meisterschaft. Ihr wart tolle Gäste und wir haben uns über Eure Teilnahme sehr gefreut! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Der Segelclub Schwielochsee möchte sich an dieser Stelle für all die fleißigen Helfe im Vorder- sowie im Hintergrund bedanken. Ohne die Unterstützung von den eigenen Mitglieder, Sportfreunden aus anderen Vereinen, Vermessern, Sponsoren, Wettfahrtleitung, Jury, Frühstückscrew usw. ist solch eine Veranstaltung ehrenamtlich nicht zu organisieren. Dankeschön!

Berichte anderer Vereine:

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